In Neuseeland bedeutet Bach (Aussprache ‚Bätsch’) nichts anderes als ‚Ferienhaus’
Bach ist die Abkürzung für ‚Bachelor Pad’, also eine Junggesellenbude und noch heute ein gängiges Kiwi-Wort. Im Süden würde man zu Ferienhaus jedoch eher ‚Crib’ sagen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden entfernt gelegene Orte durch bessere Straßen zunehmend zugänglicher und die Neuseeländer begannen damit, planlos Ferienhäuser an den malerischsten Örtchen kreuz und quer durch das Land zu bauen. Damals war ein Bach etwas, das man „eigenhändig auf Grund und Boden, der einem nicht gehört und mit Materialien, die man sich ausgeliehen oder geklaut hat, baut“. Noch heute existieren in neuseeländischen Küstenstädtchen ein paar dieser ursprünglichen Baches, die sich standhaft weigern sich endgültig dem Verfall hinzugeben. Sie sind meist aus Wellblech, Dämmplatten und Altholz gebaut und in den wildesten Farben gestrichen. Die authentischsten von ihnen haben hinter dem Haus sogar noch ein Plumpsklo.
Im Lauf der Jahre haben sich die meisten neuseeländischen Baches in komfortable Ferienhäuser auf legal erworbenen Grundstücken verwandelt. Einige sind mittlerweile sogar richtige Villen mit Garagen für vier Autos, Privatstrand und einem Anlegeplatz für die Superjacht.
Die am unteren Ende der Komfortskala angesiedelten Baches sind mit den ausrangierten Gegenständen der ‚eigentlichen Häuser’ ihrer Besitzer ausgestattet. Das macht sie zu regelrechten Familienmuseen – bis zum Rand vollgestopft mit seltsamen Möbelstücken, kitschigen Kunstwerken und faszinierendem Nippes der letzten Jahrzehnte.
Andere hingegen haben sich zu wahren Prunkstücken des Innendesigns gemausert und sind von Kopf bis Fuß nach einem ausgeklügelten Farbschema sowie mit Designerstücken eingerichtet. Wenn Sie sich einmal durch neuseeländische ‚Bach-Buchungswebseiten’ klicken, erhalten Sie einen spannenden Überblick über die gesamte Bachologie – vom poppigen 70er-Jahre-Orange bis hin zum super-stylischen Minimalismus.
Manchmal haben die Baches sogar einen eigenen Namen, der auf einem Schild an der Eingangstür zu lesen steht. Klassiker unter ihnen sind beispielsweise Schlupfwinkel, Feierabendrefugium, Faulenzerhütte oder Klein, aber mein.
Was Sie während eines Bach-Urlaubs unternehmen, hängt natürlich ganz vom Standort des Bachs ab. Wenn es sich am Ufer eines alpinen Sees in den Südlichen Alpen befindet, dreht sich im Winter hier alles ums Ski fahren und Snowboarden und im Sommer ums Wandern, Rad fahren, Angeln und Segeln. Wenn es am Strand steht, verbringen Sie neun Monate im Jahr (Frühling, Sommer und Herbst) im und am Meer.
Einige Elemente gleichen sich natürlich in allen Bach-Urlauben – Grillabende, Nickerchen zu jeder möglichen und unmöglichen Tageszeit, gemütliche Klamotten (Flip-Flops und kurze Hosen gehören zur Standardausstattung am Strand) und das Bewundern der herrlichen Landschaft bei jeder Gelegenheit.
Warum sollte man ein Bach buchen, wo es doch Motels oder Hotels gibt? Hierauf gibt es vor allem zwei Antworten – aus Kostengründen und wegen der Lage.
Kosten: Je nach Jahreszeit Ihres Aufenthalts kostet die Übernachtung in einem Bach mit drei Schlafzimmern im subtropischen Northland gerade einmal 80 $. Ein Luxushaus am Strand mit vier Schlafzimmern am Mount Maunganui kostet hingegen in der Nebensaison 275 $ pro Nacht und in der Hauptsaison sogar 550 $.
Lage: Sie können Gebiete Neuseelands entdecken, die zu klein und zu weit ab vom Schuss sind, um über ein Motel oder manchmal sogar einen Campingplatz zu verfügen. Zum Beispiel Waitete Bay auf der Coromandel Peninsula, Nine Mile Beach in Westland und Anaura Bay am East Cape.
Ein weiterer Grund für einen Aufenthalt in einem Bach während Ihres Neuseelandurlaubs ist dessen Ausrüstung. In Baches gibt es oft Fahrräder, Surfbretter, eine Angelausrüstung, Kajaks und kleine Boote, die Sie während Ihres Aufenthalts vor Ort benutzen dürfen. Im Idealfall gibt es in ihrem Bach sogar einen Whirlpool!
Baches gibt es natürlich nicht nur in den entlegensten Winkeln Neuseelands. In Touristenhotspots wie Rotorua, Lake Taupō, Hanmer Springs und Queenstown gibt es praktisch alle zehn Meter ein Ferienhaus im Privatbesitz.
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