Die imposante Landschaft dieses unberührten Nationalparks weckt in beinahe jedem Besucher den Forscher- und Entdeckerdrang.
Der Park ist als „Gletscher-Land“ bekannt: An einigen Stellen strecken sich gewaltige Eiszungen bis zum Meer hinunter. 3.000 Meter hohe Berge erheben sich über tief liegenden Regenwäldern, die bis an die Tasmanische See heranreichen. Die abwechslungsreiche Landschaft ist außerdem mit grünen Grasebenen, Küsten, Seen, Flüssen und Auen gesegnet.
Mit dem Kajak kann man Ausflüge auf den Seen Matheson und Mapourika unternehmen und breite Flüsse und Lagunen erkunden. Ein gemütlicher Spaziergang führt zum Fuß der faszinierenden Gletscher Fox und Franz Josef; auf einer Wanderung durch Regenwälder und Auen sieht man Neuseelands seltenste Vogelarten.
Die Berge der Neuseeländischen Alpen werden von den Maori der Gegend (dem Stamm der Ngai Tahutribe) als Vorfahren verehrt. Auch der Küstenstreifen hat für sie aus spirituellen Gründen und als Nahrungsressource große Bedeutung.
Für viele Urlauber sind die Fox und Franz Josef Gletscher der Hauptgrund für einen Besuch: Beide Gletscher bewegen sich täglich bis zu vier Meter vorwärts; das ist für einen Gletscher wirklich ungewöhnlich schnell (der Tasman-Gletscher auf der östlichen Seite der Wasserscheide bewegt sich nur 650 Millimeter pro Tag). Zu ihren Füßen hört man das knirschende Geräusch von uraltem Eis, das sich seinen Weg ins Tal bahnt.
Der Bereich des Parks zwischen Gletschern und Meer ist ein Paradies für Ornithologen. Regenwald und große Feuchtgebiete beherbergen seltene Arten wie den Ōkārito Brown Kiwi, den Haubentaucher (Kamana) und den Silberreiher (Kotuku).
Für Kletterer und Skiläufer bietet das Department of Conservation(opens in new window) im Park mehrere Berghütten. Wer zu den heißen Quellen von Welcome Flat wandert, kann eine Übernachtung in einer „Serviced Alpine“-Wanderhütte des DOC buchen.
Die Ortschaften am Fox- und Franz Josef-Gletscher bieten eine große Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten, von Backpacker-Lodges bis zu Luxushotels. Dort findet man auch ein gutes Angebot an Restaurants und Cafés, und mehrere Reiseveranstalter bieten ihre Dienste für geführte Gletscherwanderungen und andere Abenteuer an.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Gletscher zu erkunden. Man kann zum Endpunkt der Gletscher laufen oder durch das Buschland zu einem der Aussichtspunkte wandern. Eine weitere Option ist eine geführte Gletscherwanderung, bei der die für das Eisklettern nötige Ausrüstung zur Verfügung gestellt wird. Wer es bequemer mag, kann die Gletscher bei einem Rundflug mit dem Hubschrauber oder einem kleinen Flugzeug aus der Luft betrachten.
Für die ganztägige Wanderung zu den heißen Quellen von Welcome Flat sollte man über gute Kondition und Freilufterfahrung verfügen. Man muss in der DOC-Hütte übernachten (dafür ist ein Hütten-Ticket erforderlich), bevor es am nächsten Tag wieder zurückgeht. Für den historischen Copland Track, der einen alpinen Übergang zwischen der Westküste und der Ostseite der Neuseeländischen Alpen bildet, sollte man unbedingt Erfahrung im Bergsteigen mitbringen.
In der Nistzeit führen örtliche Wanderführer Interessierte in das Waitangi-Roto-Naturreservat zu den Nistplätzen der hübschen Silberreiher (Kotuku). Eine Kajaktour auf den Seen oder in der Okarito-Lagune ist eine andere Möglichkeit, die Vögel aus der Nähe zu beobachten.