„Kapa Haka“ ist der Begriff für die Māori-Darstellungskünste, „Kapa“ bedeutet, eine Reihe zu bilden, und „Haka“ bedeutet tanzen. Kapa Haka ist eine emotionale und kraftvolle Kombination aus Gesang, Tanz und Sprechchören. Er wird von kulturellen Gruppen im Marae, in Schulen und bei besonderen Veranstaltungen und Festen aufgeführt. Wenn du in Neuseeland bist, solltest du die Gelegenheit nutzen, die Faszination des Kapa Haka selbst zu erleben.

Bei einer Kapa-Haka-Darbietung erlebst du eine Vielzahl von Kompositionen, die von Gesängen und Chorgesängen bis hin zu anmutigen Aktionsliedern und wilden Kriegstänzen reichen. Bei vielen Aufführungen werden auch traditionelle Waffentechniken vorgeführt.

In Waiata-ā-ringa (Aktionsliedern) werden die Texte durch symbolische Handbewegungen unterstützt. Die Darsteller und Darstellerinnen schlagen schnell mit den Händen, eine Bewegung, die Wiri genannt wird und die schimmernde Gewässer, Hitzewellen oder sogar eine Brise, die das Laub eines Baumes bewegt, symbolisieren kann. Waiata-ā-ringa werden meist von einer Gitarre begleitet und können je nach Kontext langsam, schnell, ernst oder lustig und kokett sein.

Poi ist eine Tanzform, bei der jede Person ein oder mehrere Poi (Bälle an einer Schnur) im perfekten Zusammenspiel mit den anderen bewegt. Plötzliche Richtungsänderungen werden durch das Schlagen des Balls auf eine Hand oder ein anderes Körperteil erreicht, und das Geräusch erzeugt einen perkussiven Rhythmus. Poi wird in der Regel von Frauen getanzt. Eine gekonnte Darbietung vermittelt ein Gefühl von Anmut, Schönheit und Charme.

Der Haka ist eine Art zeremonieller Māori Tanz oder Herausforderung. Haka werden gewöhnlich in Gruppen aufgeführt und sind typischerweise Ausdruck des Stolzes, der Stärke und der Einheit eines Stammes.

Teil der Aufführung sind oft von lautem Gesang begleitetes Stampfen mit den Füssen, Herausstrecken der Zunge und rhythmisches Schlagen auf den Körper zur Begleitung des lauten Gesangs. Die Worte eines Haka beschreiben oft auf poetische Weise die Ahnen und Ereignisse in der Geschichte des Stammes. Die Darsteller bauen oft traditionelle Waffen wie den speerähnlichen Taiaha und Patu (Keulen) in ihren Haka ein.

Pūkana (Gesichtsausdrücke) sind eine wichtige Facette des Kapa Haka. Ein Pūkana dient dazu, einen Aspekt in einem Lied oder Haka zu betonen und die Wildheit oder Leidenschaft des Interpreten zu demonstrieren.

Pūkana besteht für Frauen darin, die Augen weit zu öffnen und das Kinn vorzustrecken. Männer reißen die Augen auf, strecken die Zunge heraus oder fletschen die Zähne. Obwohl diese Mimik einschüchternd wirken kann, ist sie nicht unbedingt ein Zeichen von Aggression, sondern kann starke und tief empfundene Gefühle ausdrücken.