Wie gut kennst du dich mit Neuseelands Nationalvogel aus?
Auch wenn der Kiwi ein Wahrzeichen ist, bleibt er ein geheimnisvolles Wesen. Als scheuer, nachtaktiver Vogel haben ihn die meisten Neuseeländer noch nie in freier Wildbahn gesehen.
Hier sind fünf Dinge, die du wahrscheinlich nicht über den Kiwi wusstest.
Diese Kiwi Art ist, wie der Name schon sagt, auf der Nordinsel am häufigsten anzutreffen. Den Streifenkiwi kannst du im der National Kiwi Hatchery(opens in new window) erleben.
Der auch als Zwergkiwi bekannte kleine Fleckenkiwi ist die kleinste Kiwi Art und lebt nur auf vorgelagerten Inseln oder in Schutzgebieten auf dem Festland. Am ehesten sieht man ihn, wenn man sich Kāpiti Island Nature Tours(opens in new window) anschließt und eine Nacht auf Kāpiti Island verbringt.
Die größte Kiwi-Art, der Große Fleckenkiwi, kommt nur im Südwesten der Südinsel vor und wird auch Haastkiwi genannt.
Der Rowi ist die seltenste Kiwi Art. Es gibt lediglich eine natürliche Population von etwa 450 Vögeln. Rowis findet man im Ōkārito Forest an der Westküste der Südinsel. Um den Rowi zu sehen, kann man das West Coast Wildlife Centre(opens in new window) besuchen oder an einer geführten Nachtwanderung mit Ōkārito Kiwi Tours(opens in new window) teilnehmen.
Vorkommen auf Stewart Island, im Fiordland Nationalpark und in den Haast Ranges. Die Tokoeka auf Stewart Island/Rakiura sind ungewöhnlicherweise tagsüber aktiv, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, sie zu Gesicht zu bekommen. Schließe dich einer Kiwi-Tour an, um deine Chancen zu erhöhen.
Kiwis sind keine typischen Vögel. Wegen ihrer merkwürdigen säugetierähnlichen Merkmale werden sie manchmal als „Quasi-Säugetiere“ bezeichnet.
Im Gegensatz zu den meisten Vögeln haben Kiwis schwere, mit Mark gefüllte Knochen. Ihre kräftigen Beine machen ein Drittel ihres Körpergewichts aus und ermöglichen es ihnen, so schnell wie Menschen zu laufen.
Kiwis haben auch einen hoch entwickelten Geruchs- und Tastsinn, während die meisten Vogelarten sich auf ihr Sehvermögen als Hauptsinn verlassen. Kiwis sind die einzigen Vögel der Welt, die Nasenlöcher an der Spitze ihres Schnabels haben, mit denen sie Nahrung im Laub und sogar unter der Erde riechen können.
Kiwis haben außerdem katzenartige Schnurrhaare und ein zotteliges Gefieder, das eher an Haare als an Federn erinnert.
Kiwivögel investieren auch viel Energie in das Ausbrüten ihrer Eier – es dauert etwa 80 Tage, bis die Küken schlüpfen. Das ist mehr als doppelt so lang wie bei anderen Vogelarten und entspricht eher der Tragzeit kleiner Säugetiere.
Kiwi-Küken schlüpfen voll befiedert und selbstständig, was für Vögel sehr ungewöhnlich ist.
Erwachsene Kiwis müssen ihre Jungen nicht füttern, da sie mit einem nährstoffreichen Dottersack am Bauch geboren werden. Dieser versorgt die Küken in den ersten zehn Lebenstagen – danach sind sie in der Lage, sich selbst zu ernähren.
Obwohl sie sich selbst versorgen, bleiben einige junge Kiwis bis zu einem Jahr oder länger im Revier ihrer Eltern. Die Tokoeka und Rowi von Stewart Island bleiben oft sogar mehrere Jahre bei ihren Eltern und helfen bei der Aufzucht ihrer Geschwister.
Etwa 90 Prozent der in der Wildnis geborenen Kiwi-Küken sterben innerhalb der ersten sechs Monate. Etwa 70 Prozent werden von Raubtieren wie Iltissen und Katzen getötet.
Der Verlust so vieler junger Kiwis bedeutet, dass der Wildbestand jedes Jahr um etwa drei Prozent zurückgeht. Ohne den Einsatz der National Kiwi Hatchery Aotearoa und anderer Organisationen in Neuseeland könnten wir alle in der Wildnis lebenden Nördlichen Streifenkiwis innerhalb von zwei Generationen verlieren.
Der symbolische Charakter der Kiwis und ihr Status als Tāonga (Schatz) haben sie zu einer Leitart für die Schutzbemühungen in Neuseeland gemacht.
In einem inspirierenden Beispiel gemeinschaftlichen Handelns haben sich Gemeinde- und Iwi-Gruppen im ganzen Land zusammengeschlossen, um den Kiwi zu schützen. Insgesamt werden 230.000 Hektar von normalen Neuseeländern aktiv geschützt, was in etwa der vom Department of Conservation (DOC) betreuten Kiwi-Fläche entspricht.
Zu den Schutzgebieten gehören raubtierfreie Inseln, eingezäunte raubtierfreie Zonen und intensiv überwachte wilde Kiwi-Populationen.
Der Zwergkiwi ist eine der beeindruckendsten Erfolgsgeschichten des Naturschutzes in Neuseeland.
Eines der ersten Kiwi-Schutzgebiete (Kōhanga) Neuseelands befand sich auf Kāpiti Island. Dort wurden Anfang des 20. Jahrhunderts die letzten fünf lebenden Zwergkiwis ausgesetzt.
Diese Schutzmaßnahme war so erfolgreich, dass heute mehr als 1.200 Vögel auf Kāpiti Island leben. Mehr als 600 Küken wurden von der Insel in andere Kiwi-Gebiete im ganzen Land umgesiedelt.
Obwohl der gefleckte Zwergkiwi auf dem neuseeländischen Festland ausgestorben ist, sorgen Kāpiti Island und andere Schutzgebiete dafür, dass dieser kleine Vogel eine Zukunft hat.
Wer den Zwergkiwi mit eigenen Augen sehen möchte, kann die Insel bei einer Übernachtungstour mit Kāpiti Island Nature Tours besuchen.(opens in new window)