Obwohl ein Niederländer als erster Europäer Neuseeland erblickte, waren es die Briten, die die Inseln kolonisierten.
Der erste Europäer, der Neuseeland erblickte, war der niederländische Entdecker Abel Tasman. Er befand sich auf einer Expedition auf der Suche nach einem vermuteten großen Südkontinent, von dem man annahm, dass er reich an Mineralien sein müsse. Während seiner Suche nach diesem Kontinent erblickte Tasman im Jahr 1642 ein „großes, hoch gelegenes Land“ vor der Westküste der Südinsel.
Abel Tasman annektierte das Land für Holland unter dem Namen „Staten Landt“ – niederländische Kartografen änderten das später zu „Neuseeland“ („Nieuw Zeeeland“). Nachdem er die Westküste des Landes hinaufgesegelt war, fand Tasmans erster Kontakt mit den Māori an der Spitze der Südinsel, in der heute als Golden Bay bekannten Bucht, statt. Zwei Wakas (Kanus) voller Māori-Männer erblickten Tasmans Schiffe. Dieser sandte seine Männer in einem kleinen Boot aus, das nach mehreren Missverständnissen von einem der Wakas gerammt wurde. In der folgenden Auseinandersetzung wurden vier von Tasmans Männern getötet.
Tasman setzte schließlich nie Fuß auf Neuseeland. Nachdem er die Westküste hinauf gesegelt war, besuchte er einige Pazifikinseln und kehrte schließlich zurück nach Batavia (heute Jakarta) in Niederländisch Ostindien (heute Indonesien). Seine Mission nach Neuseeland wurde von seinen Auftraggebern, der Niederländischen Ostindien-Kompanie (VOC) als erfolglos angesehen, da er „keine Schätze oder Profitmöglichkeiten“ entdeckt hatte.
Kapitän James Cook, unterwegs nach Tahiti, um den Transit der Venus zu beobachten, war außerdem damit beauftragt, den großen Südkontinent, den man auf der Südhalbkugel vermutete, zu suchen. Cooks Schiffsjunge, Young Nick, erspähte im Jahr 1769 ein Stück Land nahe Gisborne, das heute als Young Nick's Head bekannt ist. Cook umsegelte erfolgreich Neuseeland und kartografierte es ausgiebig. Vor seinem Tod in Hawaii im Jahr 1779 leitete er zwei weitere Expeditionen nach Neuseeland.
Vor 1840 kamen hauptsächlich Walfänger, Robbenjäger und Missionare nach Neuseeland. Diese Siedler standen in häufigem Kontakt zu den Māori, besonders in den Küstengegenden. Māoris und Pakeha (Europäer) handelten ausgiebig miteinander und einige Europäer lebten sogar unter den Māori. Die in Stammeskriegen der Māori eingebrachten europäischen Gewehre sowie eingeschleppte, europäische Krankheiten führten in dieser Zeit zu einem starken Rückgang der Māori-Bevölkerung.