Mitten in einem sattgrünen Urwald stößt du plötzlich auf eine seltsame Brücke. Was macht sie da? Wo führt sie hin?
Diese Betonbrücke mitten in den Wäldern des Whanganui-Nationalparks wirkt völlig fehl am Platz. Es gibt zu keiner Seite eine Straße und es ist auch weder eine Baustelle noch irgendein anderes Anzeichen von Zivilisation zu sehen. Es ist in der Tat eine „Brücke nach Nirgendwo“.
Wie du sicher bereits ahnst, steckt hinter dieser Brücke eine interessante Geschichte.
Das entlegene Mangapurua-Tal wurde 1919 erschlossen, um Ackerland für die Soldaten zu bieten, die aus dem Ersten Weltkrieg zurückkehrten. Über eine hölzerne Hängebrücke für Pferde gelangte man ins Tal. Nachdem die Ortseinwohner jahrelang darum gekämpft hatten, wurde 1936 endlich eine stabilere Betonbrücke gebaut. Sie war jedoch nur sechs Jahre in Gebrauch. Die Soldaten der Siedlung im Mangapurua-Tal verließen 1942 nach jahrzehntelanger Mühe ihr Land, da die Böden des Tals einfach nicht fruchtbar genug waren. Der Wald überwucherte alles wieder und verwischte jegliche Spuren von Zivilisation - mit Ausnahme der Brücke.
Heute gelangt man mit einem Jetboot von Pipiriki oder Whakahoro aus zu der Brücke nach Nirgendwo. Vom Anleger in Mangapurua am Fluss Whanganui führt ein einfacher Wanderweg (einfache Strecke: 40 Minuten) durch einen wunderschönen Urwald zu der Brücke. Von der Brücke selbst aus hat man eine wunderbare Aussicht auf das steile Urwaldtal und das Flussbett tief unten.
Dieses Gebiet ist Teil des Whanganui-Nationalparks und die Brücke nach Nirgendwo ist eine Attraktion der beliebten zweitägigen Wanderung entlang des Mangapurua Tracks, der in Whakahoro beginnt.